Über die Zerbrechlichkeit der Welt

Sicher, kannst du denkenen, was ist schon ein Ast im Wald, was ist schon ein Stein im Karst, was ist schon ein Lufthauch, wenn der Bora bläst.

Oder was macht schon eine Traube mehr oder weniger im Wein aus, eine Straßenwindung weniger, ein bisschen weniger Regen dieses Jahr, aber ein bisschen zu viel im Juni.

Sicher, sind das nur Kleinigkeiten, die in der großen weiten Welt verschwinden.

Aber die Welt ist auch nur die Summe ihrer kleinsten Teile.

Du willst ja auch nicht hören, ist doch egal, wenn es das nicht mehr gibt, das dir ans Herz gewachsen ist.

Kleine Blätter wehen im Wind, wie die Tibetischen Fahnen, inspiriert von chinesischen Scherenschnitten, die die Kinder herstellen um die Fenster zu dekorieren. Ein kleines Bild, vielfach vervielfältigt, dann werden die Äste zum Wald und der Hauch zm Bora.

Und der Betrachter fokussiert doch hoffentlich einen Moment auf die Zerbrechlichkeit der Welt, mit der wir vielleicht sorgfältiger umgehen könnten.

Und wenn Bora dann wirklich kommt, werden die kleinen Blätter weit über den Karst getragen, bis zu den Schiffen am Meer in denen sie das Rohöl lagern. Vielleicht brauchen wir davon weniger.

Vielleicht hören wir mit dem Fossilen wieder auf, und nehmen das Leben wieder wie es ist: als endlich, und mit endlichen Ressourcen, mit einer Wertschöpfungs- und einer Nahrungskette, die man behutsam auffädeln muss, so wie man die Vogelbeeren auffädelt, oder die Blätter in den Wind hängt. Zum Trocknen, und zum Weiterfliegen.